Rückkehr in die Herzen der Fans
Kieler Nachrichten / Kai-Peter Boysen 11.4.2011
Sangit knüpfte in der Räucherei an seine musikalische
Vergangenheit an.
Der ehemalige Frontman der Late September Dogs geht den Abend
gut gelaunt und zugewandt an. Nach einem lächelnd gehauchten
„ Hallo Kiel“ beginnt Sangits Reise durch das neue Album
Where the thundergiants sleep.
Die ersten sanften Wellen schwappen über den Bühnenrand und
bringen Bewegung in die Zuschauer. Tanzen wir gefordert – dem
kommt der Brachial-Romantiker mit dem folkigen Bones und
countryesken Liebeserklärung Northern Nights gern nach.
Gitarrist und Zweitstimme Michael Kelmer leistet dabei mit leichter
Hand songdienliche Schwerstarbeit und trägt viel zum Hörerlebnis
bei, was auch Sangit selbstironisch erkennt:“ Ich wundere mich schon
die ganze Zeit, wie geil ich Gitarre spiel, dabei ist es Micha .. „
Die Beiden gehen schon seit geraumer zeit gemeinsame musikalische
Wege, was man ihrem Zusammenspiel deutlich anmerkt.
Den soliden Rhythmus dazu liefert Thomas Antonczyk.
Er ist erst seit 5 Wochen dabei, thront hinter seinem Drumset und
richtet seinen Blick meistens auf Sangit, um reagieren zu können,
wenn der sich kleine Variationen im Song erlaubt.
Bei Is there no mercy, dem ersten LSD-Titel im Set,
und insbesondere beim späteren The wonder i see offenbart sich
die Seele dieser Klassiker. Von allen Keyboardflächen befreit
lassen sie sich zweistimmig durch den neu gewonnenen Raum
tragen und landen punktgenau in den Herzen der Fans.
Die Zugabe ist ebenfalls ein LSD-Klassiker: Talking to the moon von
der gleichennahmigen Debütscheibe setzt alte und neue Anhänger
noch einmal in Verzückung. Im Oktober wollen sie wiederkommen.
Dann werden sich wohl hoffentlich auch die letzten Thundergiants
aus dem Schlaf erhaben.